Havarie einer Biogasanlage in Bechingen

27.10.2018 09:50 Uhr

In Bechingen ist am Samstagmorgen ein Fermenter einer Biogasanlage havariert. 400 000 Liter Gülle liefen aus und verteilten sich auf den anliegenden Wiesen. Laut ersten Angaben geht die Polizei von wenigstens 300 000 bis 400 000 Euro Schaden aus. Verletzt wurde bei der Havarie niemand.
Der betroffene Landwirt und seine Ehefrau waren im Stall beschäftigt, als sie gegen 10 Uhr einem dumpfen Knall hörten. Als die Ehefrau nach draußen lief um nachzuschauen, hing der Behälter der Gülle in Schieflage. Auf einer Seite klaffte ein Loch, Teile der zerborstenen Außenhülle lagen herum, tausende Liter dampfender Gülle liefen über die abschüssigen Wiesen. Er habe dann die Gaszufuhr und den Strom für den Behälter abgestellt, sagt der Bauer.
Gülle überall verteilt
Durch die Wucht der Explosion und den Druck der herausschießenden Gülle wurde ein LKW-Anhänger, der quer zum Fermenter stand, zur Seite gedrückt. Die Gülle verteilte sich neben der Austrittsstelle, lief hunderte Meter über die Wiesen und sammelte sich dann in einer Kuhle. „Mit einem Bagger ist das Loch dann vertieft worden, damit die Flüssigkeit nicht in einen nahegelegenen Entwässerungsgraben fließt“, sagte der stellvertretende Kreisbrandmeister Klaus Merz.
Vier Landwirte unterstützten den betroffenen Bechinger, pumpten die Gülle in Fässer und brachten sie mit ihren Traktoren großflächig auf umliegenden Wiesen aus.
Über die Ursache der Havarie konnte am Samstagmorgen noch nichts gesagt werden. Die Anlage stammt aus dem Jahr 2001. Nach ersten Angaben der Polizei soll der Schaden etwa bei 300 000 bis 400 000 Euro liegen. Genaueres werden Experten ermitteln müssen.
40 Feuerwehrleute im Einsatz
Vor Ort waren am Samstagmorgen neben 40 Feuerwehrleuten aus Bechingen/Zell, Riedlingen und Zwiefaltendorf, der stellvertretende Kreisbrandmeister Klaus Merz, vier Polizeibeamte und zwei Rettungsassistenten. Auch der stellvertretende Bürgermeister Manfred Birkle machte sich ein Bild vor Ort. Außerdem wurden Fachleute des Wasserwirtschaftsamtes, ein Fachberater für Biogasanlagen und das Landwirtschaftsamt über die Havarie informiert.Bericht: Schwäbische Zeitung