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Kurzübersicht

Einsatz-Nr.:
62-78/2016
Datum:
07.06.2016
Alarmzeit:
20:24 Uhr
Schleife:
Kleinalarm / Vollalarm

Eingesetzte Kräfte:

Abteilung Riedlingen
  • ELW
  • LF1
  • LF2
  • GW-T
  • MTW
Abteilung Daugendorf
  • LF
Abteilung Grüningen
  • LF
Abteilung Pflummern
  • TSF + Anhänger
Abteilung Zell-Bechingen
  • TSF-W
Abteilung Zwiefaltendorf
  • TSF-W
Sonstige Kräfte:
  • DRK (RTW)
  • FF Zwiefalten
  • Stadtverwaltung/Ortsvorsteher/Bauhof

Unwettereinsätze in Riedlingen und Zwiefaltendorf

07.06.2016 20:24 Uhr

Starkregen bescherte der Feuerwehr Riedlingen am Dienstagabend reichlich Arbeit.  Der erste Alarm ging für die Abteilung Riedlingen um 20:24 Uhr ein. In der Sankt-Wendelinus-Straße in Riedlingen drang Wasser über die Felder der Heudorfer Höhe in den Keller eines Wohnhauses ein. Das Wasser wurde von der Feuerwehr abgepumpt und das Gebäude mit Sandsäcken gesichert. Im Feuerwehrgerätehauses Riedlingen wurde eine Einsatzleitung mit Wachbesetzung eingerichtet. Nur kurze Zeit später wurde die Überflutung der B312 und B311 auf Höhe der Fa. DairyFood gemeldet. Um 20:29 Uhr wurde die Abteilung Zwiefaltendorf alarmiert, da Am Staigle in Zwiefaltendorf eine Einliegerwohnung überschwemmt wurde. Die Abteilung Zwiefaltendorf forderte auf Grund der Lage schon beim Ausrücken weitere Unterstützung an. Die Leitstelle wurde von der Einsatzleitung angewiesen, die nächstgelegenen Abteilungen Zell-Bechingen und Daugendorf zu alarmieren. Die Abteilung Riedlingen organisierte sofort weitere Sandsäcke der Stadt Riedlingen. Über die Rettungsleistelle gingen immer mehr Notrufe aus Zwiefaltendorf ein. Deshalb wurde mit dem Einsatzleitwagen der Abteilung Riedlingen eine Einsatzabschnittsleitung in Zwiefaltendorf eingerichtet. In Zwiefaltendorf ergossen sich Wassermassen, Geröll und Schlamm vor allem über die Vogelsangstraße und Am Staigle/Reutestraße. Teilweise wurden Fensterscheiben vom Wasser zerstört. Ein Anwohner zog sich dabei so schwere Schnittverletzungen zu, dass er vom Rettungsdienst versorgt und in eine Klinik gebracht werden musste. Die Ablaufschächte waren innerhalb kürzester Zeit verstopft so dass das Wasser auf diverse Grundstücke lief und von dort aus zahlreiche Keller überflutete. Die Feuerwehr versuchte die Abläufe wieder frei zu machen und das Wasser mit Sandsäcken umzuleiten. In den Kellern befand sich teilweise bis zu 50 cm Wasser und Schlamm. An den Kellerabgängen stand das Wasser zum Teil bis zu 150 cm vor den Türen. Zur weiteren Unterstützung wurden die Abteilungen Pflummern und Grüningen nachgefordert, sowie ein weiteres LF und der MTW der Abteilung Riedlingen mit Wassersaugern. Die Feuerwehr Zwiefalten (Landkreis Reutlingen) war mit einer Einheit ebenfalls vor Ort. Die Stadtverwaltung mit Bürgermeister Marcus Schafft, Ortsvorsteher Stefan Hörmann, Ordnungsamtsleiterin Tanja Bloching und Hauptamtsleiterin Anita Missel kümmerten sich um die betroffenen Anwohner und sorgten für die Bereitstellung von Containern. Weiter wurde Bauhofleiter Roger Fischer mit seinem Team verständig, welche mit schwerem Gerät die mit Schlamm und Geröll bedeckten Straßen wieder frei machten. Von der Feuerwehr wurden die Straßen schließlich mit Wasser abgespritzt. Zu weiteren Verkehrsbehinderungen auf Grund der Regenfälle kam es auf der L271 am Bahnübergang Zwiefaltendorf sowie auf der K7545 zwischen Zell und Reutlingendorf da hier große Mengen Geröll angespült wurden. Die Feuerwehr beseitigte auch diese Gefahrenpunkte. Nach und nach konnten Einheiten der Feuerwehr aus dem Einsatz entlassen werden, so dass gegen 3 Uhr der Einsatz für die Feuerwehr beendet war. Insgesamt waren 86 Einsatzkräfte vor Ort, davon 78 Feuerwehrangehörige sowie 8 Mitarbeiter der Stadt Riedlingen.
 
Bericht Schwäbische Zeitung:
Schlamm, Dreck und vollgelaufene Keller - Nach Unwetter ist die Riedlinger Feuerwehr erneut in Zwiefaltendorf im Einsatz: Nach heftigen Regenfällen und Gewitter war am späten Dienstagabend Land unter in Zwiefaltendorf. Teile der Vogelsangstraße standen komplett unter Wasser. 15 Keller liefen voll. Die Feuerwehren aus dem Riedlinger Stadtgebiet waren mit rund 60 Mann im Einsatz. Das Blaulicht der Feuerwehren ist weithin sichtbar in Zwiefaltendorf. Eine dicke Schlammschicht bedeckt die Vogelsangstraße, die nach unten in den Ort führt. Hier liefen die Wassermassen nach dem Wolkenbruch um kurz nach 20 Uhr zusammen und in den Ort hinein. Dreck, Schlamm, Kies von den Feldern wurde mitgerissen und auf der Straße verteilt. Innerhalb weniger Minuten war die Straße komplett unter Wasser, wie Sali Gökcicek und Justin Walter berichten. Die beiden haben das steigen des Wasserpegels beobachtet und zum Teil auch mit ihrem Smartphone festgehalten. „Innerhalb von wenigen Minuten war alles überflutet – wie ein Fluss“, sagt Sali Gökcicek. „Das war hier noch nie“, ergänzt Justin Walter. Von der Straße liefen die Wassermassen in etliche Keller. Die Feuerwehr wurde gegen 20.30 Uhr alarmiert. Rund 60 Mann der Wehren aus Zwiefaltendorf, Riedlingen, Grüningen, Pflummern und Zell-Bechingen waren im Einsatz. „Bereits beim Anrücken haben wir alle Schächte gezogen, damit das Wasser ablaufen konnte“, sagt der Zwiefaltendorfer Kommandant Matthias Sollmann. Bei strömendem Regen wurden hernach Keller ausgepumpt und Sandsäcke aufgeschichtet. Stadtbrandmeister Stefan Kuc sprach von rund 15 Einsatzstellen im Ort. Auch Häuser in der danebenliegenden Straße „Am Staigle“ hatten Wasser und Schlamm im Keller. In einzelnen Gebäude liefen die Einliegerwohnungen oder Keller bis zu 1,60 Meter voll. Nach den drei Einsätzen am Sonntag war nun erneut Zwiefaltendorf betroffen. Aber auch in Unlingen, Göffingen sowie dem Vogelberg musste die Feuerwehr am Dienstagabend ausrücken.

Video Schwäbische.de

Fotos: Bruno Jungwirth/Schwäbische Zeitung