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Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes in Riedlingen

Die Begeisterung über das Feuerwehrmuseum von Günther Hübler war Hans-Peter Kröger anzusehen. Doch auch ernster Themen nahm sich der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes in Riedlingen  an.

Auf Einladung des SPD-Bundestagsabgeordneten Martin Gerster war er am Montag im Landkreis Biberach unterwegs. In Riedlingen wurde ihm beim Gang durch die mittelalterliche Altstadt mit ihren schmalen Gassen von Stadtbrandmeister Stefan Kuc die besondere Herausforderung für die Feuerwehr bei einem Brandfall deutlich gemacht. Bürgermeister Marcus Schafft zeigte ihm anhand von Bildern auf, was in den letzten Jahren in der Donaustadt an Hochwasserschutz geleistet worden ist, um solch Großereignissen wie bei den Hochwasser von 1990 und 1995 gewappnet zu sein. Kuc unterstrich die Vorteile der Struktur der Feuerwehr Riedlingen mit der Stützpunktfeuerwehr im Hauptort und den Abteilungswehren in den sechs Teilorten aufgrund der Entfernungen von bis zu 16 Kilometern. Als "idealen Zustand" bezeichnete Kröger die zentrale Leitung der Wehren durch den Stadtbrandmeister, der bei der Stadt beschäftigt - mit einer 50-prozentigen Freistellung als Feuerwehr-Kommandant. "Besser geht es nicht."

Probleme bei der Verfügbarkeit der Feuerwehrleute bei Tagesalarmierung verhehlte Kuc nicht. Damit ist gemeint, dass während einer Alarmierung am Tage viele berufstätige Feuerwehrleute - die oft auch außerhalb Riedlingens arbeiten - für den Einsatz im Ort nicht zur Verfügung stehen. Wichtig ist hier immer wieder aufs Neue das Verständnis der Arbeitgeber für diesen ehrenamtlichen Dienst an der Gesellschaft. Alle waren sich einig darüber, wie wichtig die Jugendfeuerwehr ist, selbst wenn die Kinder und Jugendlichen später nicht aktiv bei der Feuerwehr seien, die Lebenserfahrung bleibe ihnen erhalten, selbst in hohen Managerpositionen, hielt Kröger fest. Eine Rolle spielte bei der Zusammenkunft auch der Bevölkerungs- und Katastrophenschutz, ihr sei erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken. Es gelte, gut mit anderen Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten, zumal nicht mehr in dem Maß auf die Bundeswehr zurückgegriffen werden könne wie in der Vergangenheit.

Stattgefunden hat die Besprechung im Museums-Stüble, das Günther Hübler und seine Frau Krimhilde in der Badischen Zehntscheuer neu eingerichtet und so liebevoll ausgestattet haben, wie das Feuerwehrmuseum in der Scheuer daneben. 2008 wurde es nach fünfjähriger Umbauzeit eingeweiht. Bei der Vorstellung von Handspritzpumpen, wertvollen Oldtimer-Fahrzeugen, wie dem Magirus-Fahrzeug aus dem Jahr 1926 oder dem "Garford" aus Sydney, mit dem Hübler gerne an Feuerwehroldtimer-Fahrten teilnimmt, den Geschichten dazu und zu Gerätschaften, mit denen Feuerwehrleute einst körperlich schwer schaffen mussten, war die Leidenschaft spürbar, mit der er über Jahrzehnte hinweg gesammelt und restauriert und sich historisch kundig gemacht hat. Um das Überschwappen des Wassers in den Löscheimern zu verhindern, die von Hand zu Hand gingen, sind sie oben schmaler als unten, erläuterte er, löste Alarm an der Weckerlinie aus, die in den Häusern der Feuerwehrleute installiert war, präsentierte stolz viele und seltene Darstellungen des Feuerwehrheiligen Florian. Wie schön früher Urkunden gestaltet wurden, zeigte Hübler dem höchsten Repräsentanten der Feuerwehr in Deutschland. "Was Sie gemacht haben, ist jeder Bewunderung wert", lobte Kröger Hübler und zeigte sich dankbar darüber, dass damit - gerade auch regional - Exponate für die Zukunft erhalten blieben.
Bericht/Fotos: Waltraud Wolf