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Schönes Dankschreiben erreicht Feuerwehr

„Retten – Löschen – Bergen – Schützen“  - mit diesen Schlagworten lassen sich die Aufgaben der Feuerwehr einfach beschreiben. Diese Aufgaben erfüllen in Deutschland in der Hauptsache die Freiwilligen Feuerwehren mit ihren ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen. Die Freiwilligen Feuerwehren erledigen ihre Aufgaben höchst professionell und erwarten hierfür keinen besonderen Dank – vor allem nicht von den unmittelbar oder mittelbar Betroffenen. Wenn die Feuerwehr dann aber gerade aus diesem Personenkreis doch ein „Dankeschön“ erreicht, ist die Freude darüber natürlich umso größer! Im Nachgang zum Großbrand in Pflummern vom 07. Oktober 2016 erreichte die Feuerwehr ein sehr schönes und emotionales Dankschreiben:

Manchmal werden uns auf dem Fernsehbildschirm schreckliche Brandszenen begegnen. Diese scheinen so weit von uns weg und wirken so fremd unserer Realität, unserem Alltag. Solche „außerirdischen“ Filmszenen können nie vor meinen Augen abgespielt werden, dachte ich. Bis zum späten Abend des Freitags siebter Oktober.
 
In dieser Nacht wurde ich aus warmer Umarmung der kleinen Hände meiner Töchter und aus dem gemütlichen Bett von orangener, brennender, feuriger Fackel vor meinem Dachfenster gerissen, es traf mich Auge in Auge. Wir schauten uns nur paar Millisekunden an, bis ich realisierte, was geschah. Mit imperativem Schrei: „Es brennt! Raus! Jacke anziehen!“, weckte ich meine Mädels. Leider, glaube ich, diese Stimmintonation und diesen Schreck können die Mädels nicht so leicht vergessen. Rennend vom zweiten Stock, konnte meine 11-jährige Tochter noch die Feuerwehr alarmieren. Wir rannten auf die Straße, dieser lange Marathon in die kalte Oktobernacht, ins Ungewisse, direkt umfing uns erschreckende Realität.
 
Von Minute zu Minute kamen immer mehr Feuerwehrleute, Polizisten, Rettungsdienst. Mutig, tapfer und engagiert kämpften diese „großen Menschen“ mit gefährlichen Flammen, mit Vergiftungserscheinungen, in letzter Sekunde retteten sie den Nachbarn, von emotionalem Schock tief getroffen waren wir direkt beteiligt. Es fielen die Tränen über nackte, verfrorene Füße, kalte Tränen von Schreck, von Ungewissheit, von Sorge um Haustiere, von Sorge um das Morgen. Direkten Trost für unsere Seelen übernahmen zwei wunderbare Menschen, Herr Manfred Goller (Ortsvorstand von Pflummern) und Frau Tanja Bloching (von der Stadtverwaltung). Mit so viel Empathie, mit so viel Herzlichkeit und Wärme, so liebevoll trösteten sie uns erschrockene Bewohner und Nachbarn. Diese zwei besonderen Menschen sind ein Geschenk unserer Region.
 
Rund um die hundert Menschen kämpften ehrenamtlich für uns, aus eigenem Ideal in ihrer Rolle als freiwillige Helfer, als Retter in unserem Alltag. Diese Helden, diese Heros verdienen die schönsten Worte, alle Segenssprüche, überwelche menschliches Herz und menschlicher Verstand verfügen können.
 
Mit den gemischten Gefühlen, wie nah wir jeden Tag dem Tod auf Augenniveau begegnen können, und Freude darüber, dass es um uns solche wunderbaren und mutigen Schutzengel gibt.
 
Danke Euch allen!!!
 
Dank der Polizei, Dank der Feuerwehr: Pflummern, Riedlingen, Daugendorf, Grüningen, Neufra, Gammertingen, den Rettungsdiensten, der Stadtverwaltung, dem Ortsvorsteher und allen Menschen, welche mit ihrem Feingefühl diese Worte lesen!!!
 
Ich hoffe, dass meine Mädels dieses albtraumatische Ereignis schnell verarbeiten und vergessen können. Wenn mich durch die Wohnungsfenster das schreckliche Skelett des verbrannten Hauses stur und arrogant anguckt, möchte ich Euch nur erinnern: „Freut Euch über jeden Morgen, über jeden Moment, welchen Ihr in Euren warmen Betten und warmen Stuben mit Euren Liebsten verbringen könnt, freut Euch über das Leben und vergesst nie, DANKE ZU SAGEN!“