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Kurzübersicht

Einsatz-Nr.:
22/2019
Datum:
06.03.2019
Alarmzeit:
07:38 Uhr
Alarmstichwort:
B5
Alarmgruppe:
Vollalarm

Eingesetzte Kräfte:

Abteilung Riedlingen:
  • KdoW
  • ELW
  • HLF
  • DLK
  • LF1
  • GW-T
Abteilung Grüningen:
  • LF
Abteilung Pflummern:
  • TSF
Abteilung Daugendorf:
  • LF
Sonstige Einsatzkräfte:
  • FF Bad Buchau (ELW, DLK, SW2000, TLF, GW-T)
  • FF Biberach (WLF + AB-AS)
  • DRK (RTW, SEG Riedlingen)
  • KBMin C. Ziller
  • Stellv. KBM K. Merz
  • Stellv. Amtsl. R. Pfisterer
  • Bürgermeister M. Schafft
  • Polizei

Gebäudebrand in Grüningen

06.03.2019 07:38 Uhr

Am Mittwochmorgen gegen 7.30 Uhr ist ein Brand eines Geflügelmaststalls in Grüningen entdeckt worden. Nach Erkenntnissen der Polizei ist ein Gebläse wegen eines technischen Defekts in Brand geraten. Tiere kamen nicht zu Schaden, in den Stall sollten erst am Donnerstag die Tiere eingebracht werden. Der Sachschaden wird von der Polizei auf rund 100.000 Euro geschätzt. Entdeckt wurde der Brand von einem Anwohner aus Grüningen, der die Leitstelle informierte. Um 7.38 Uhr wurden die Feuerwehrkräfte aus Grüningen, Daugendorf und Pflummern sowie von der Stützpunktwehr Riedlingen alarmiert. Aufgrund der Lagemeldung des offenen Dachstuhlbrandes wurde sogleich auch die Bad Buchauer Drehleiter und ein Schlauchwagen hinzugerufen. Auch der Abrollwagen aus Biberach zum Tausch der Atemluftflaschen wurde später alarmiert.

Als Riedlingens Stadtbrandmeister Stefan Kuc am Einsatzort anlangte, schlugen die Flammen bereits durch das Dach des rechten Teils des Stalls. Zugleich zog dichter Rauch aus dem Gebäude. Die Rauchentwicklung war stark, dass die Polizei in Grüningen die Durchsage machte, dass Fenster und Türen geschlossen gehalten werden sollten. Zunächst sei es unklar gewesen, woher der Brand kommt, so Kuc. Und zu diesem Zeitpunkt war auch nicht klar, ob sich Tiere im Gebäude befinden. Daher wurde das Tor am Kopfende geöffnet. Als die Rauchschwaden sich verzogen hatten, war ersichtlich, dass der Stall leer war.

Etliche Feuerwehrfahrzeuge waren am Mittwochmorgen während des Einsatzes um den Stall platziert. Mit der Drehleiter wurden die Flammen auf dem rückwärtigen Teil des Gebäudes bekämpft. Plastikverkleidungen an den Wänden wurden von einem Bagger entfernt. Auch eine Türe wurde vom Bagger aus der Verankerung gerissen, so dass die Feuerwehrkräfte Zugang zum Brandherd im Inneren des Gebäudes erhielten. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei ist ein Gebläse im Inneren des Stalls aufgrund eines technischen Defekts in Brand geraten. Der Stall sollte aufgeheizt und für die Ankunft der Tiere vorbereitet werden. 80.000 Tiere sollten am Donnerstag in den Stall für die Mast eingebracht werden.

Bereits im Ortskern von Grüningen waren Schlauchleitungen in den Straßen zu sehen. Denn genügend Löschwasser an den Hof zu bringen, gestaltete sich als nicht ganz einfach. Zunächst wurde ein Hydrant nahe des Hofs angezapft. Darüber hinaus benötigte es für eine ausreichende Wasserversorgung noch Löschwasser vom Teich im Ort. Zwei Schlauchleitungen wurden deshalb über rund einen Kilometer zum außerhalb von Grüningen liegenden Stall gelegt. Gegen 8.50 Uhr waren auch diese nutzbar.
Rund zwei Stunden dauerten dir Löscharbeiten am Stall. Um 9.23 Uhr dann die Meldung: „Feuer aus“, der offene Brand im Inneren des rechten Gebäudeteils war gelöscht. Der Akut-Einsatz war für die rund 90 Feuerwehrkräfte aus der Region damit beendet. Danach folgten noch Kontrollen mit Wärmebildkamera und Nachlöscharbeiten.

Das rechtsseitige Stallgebäude ist durch das Feuer und die Löscharbeiten schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Balken des Dachgestühls sind angegriffen und verkohlt. Dazu stand das Löschwasser im Gebäude. Auf Boden schwammen Teile der Isolierung. Zudem hatte sich das Dach im Laufe der Zeit so mit Wasser vollgesogen, dass es von den Verantwortlichen als einsturzgefährdet eingestuft wurde. Ein direkter Innenangriff von Atemschutzträgern erfolgte deshalb zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, um keinen der Feuerwehrkräfte zu gefährden. Der Sachschaden wird von der Polizei auf 100.000 Euro geschätzt.

Die Einsatzleitung hatte der Riedlinger Stadtbrandmeister Stefan Kuc. Aber auch die neue Kreisbrandmeisterin Charlotte Ziller war vor Ort sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Klaus Merz, die beide beratende Funktion am Brandort hatten. Für Ziller war dies der erste Einsatz als Kreisbrandmeisterin Biberachs. Auch Rainer Pfisterer, stellvertretender Leiter des Amts für Brand- und Katastrophenschutz, und Riedlingens Bürgermeister Marcus Schafft waren in Grüningen zugegen. Das DRK war mit einem Rettungswagen vertreten sowie mit der Riedlinger Schnelleinsatzgruppe. Von den Spezialisten der Polizei ist der Brand untersucht worden. Erst gegen 13 Uhr waren die Arbeiten am Brandort soweit beendet, dass die Feuerwehren abrücken konnten und nur noch eine Brandwache aus Grüningen vor Ort bleiben musste.

Bericht: Bruno Jungwirth/Schwäbische Zeitung