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Kurzübersicht

Einsatz-Nr.:
124/2015
Alarmzeit:
02:02 Uhr
Schleife:
Bereitschaft

Eingesetzte Kräfte:

Abt. Riedlingen
  • KdoW
  • DLK
Weitere Einsatzkräfte:
  • DRK Riedlingen (RTW)
  • Polizei Riedlingen

Personensuche mit Drehleiter in Riedlingen

25.11.2015 02:02 Uhr

Der Anruf mitten in der Nacht klang dramatisch. Eine Frau rief um Hilfe: Sie werde von mehreren Leuten verfolgt und sei auf das Dach des Rewe-Einkaufmarkts geflüchtet. Ein Großaufgebot von Polizei und Rettungskräften wurden für die Suche mobilisiert. Das Ganze stellte sich hernach als Fehlalarm heraus, der für die Anruferin finanzielle und rechtliche Folgen haben könnte. Gegen 2 Uhr erreichte der Hilferuf nicht die Polizei, sondern den Sicherheitsdienst des Einkaufsmarkts. Zunächst hieß es, eine Mitarbeiterin der Sicherheitsfirma habe in der Nacht einen Kollegen angerufen und ihm mitgeteilt, dass sie bei der Kontrolle des Supermarktes in Riedlingen vor einer Personengruppe flüchten musste und jetzt auf dem Dach des Einkaufsmarktes wäre. Daraufhin brach angeblich die Verbindung ab und eine wiederholte Kontaktaufnahme war wohl nicht mehr möglich, beschreibt die Feuerwehr die Situation. Der Wachdienst informierte daraufhin die Polizei, die wiederum sofort Beamte alarmierte. Die Polizisten durchsuchten den Supermarkt sowie das Außengelände. Um auch die Dachfläche kontrollieren zu können, wurde die Feuerwehr Riedlingen alarmiert, die mit einer Drehleiter anrückte. Es war eine besondere Szenerie mitten in der Nacht: Denn für die Suche auf der weitläufigen Dachfläche musste dieses mit Scheinwerfern ausgeleuchtet werden. Zudem wurde von den Feuerwehrmitgliedern das Dach mit einer Wärmebildkamera von oben abgesucht. Auch zu Fuß waren die Einsatzkräfte zum Teil auf dem Dach unterwegs, um die Frau zu finden, heißt es von der Feuerwehr. Bei den frostigen Temperaturen und dem einsetzendem Schneefall, hätte sich die Person in der angenommen Situation in einer gefährlichen Lage befunden, so die Einschätzung der Verantwortlichen. Die Drehleiter musste mehrmals die Stelle wechseln um die komplette Dachfläche absuchen zu können. Letztendlich blieben die Suche und der Aufwand unbelohnt: Es wurde niemand gefunden. Auch ein auf dem Parkplatz abgestelltes Auto stellte sich im Laufe der Suche als Pkw eines Anwohners heraus. Zunächst war angenommen worden, dass es sich um das Fahrzeug der gesuchten Person handelt. Da es auch sonst keine konkreten Anhaltspunkte mehr gab, konnten Feuerwehr und Rettungsdienst nach Rücksprache mit der Polizei den Einsatz nach rund eineinhalb Stunden beenden. Die Polizei sprach am Morgen von einem Fehlalarm. Sie sprach auch nicht mehr von einer Mitarbeiterin des Wachdienstes, die angerufen habe, sondern dass eine fremde Person den Hilferuf bei der Sicherheitsfirma abgesetzt habe. Wie diese allerdings zur Nummer der Firma gekommen sein soll, konnte noch nicht beantwortet werden. Ob es sich um einen echten Hilferuf oder um einen Scherz handelte, der aus dem Ruder gelaufen ist, kann derzeit noch nicht beantwortet werden. Die Polizei versucht nun die Anruferin zu ermitteln, wie der Ulmer Polizeisprecher Wolfgang Jürgens sagte. Sollte es sich um einen Scherzanruf handeln, drohen ihr auch rechtliche und finanzielle Konsequenzen: Dass sie Schadenersatz leisten müsste für den Aufwand des Einsatzes. Aber auch juristische könnte sie belangt werden, etwa wegen der Vortäuschung einer Straftat. Dies werde geprüft, so Jürgens.
(Bericht: Schwäbische Zeitung)

Bericht Regio-TV

Fotos: Thomas Warnack