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Kinder lernen für den Notfall

08.06.2013

"Das Haus brennt ja", ruft ein Kind. Was sich wie ein Einsatz für die Riedlinger Feuerwehr anhört, ist in Wahrheit eine Art Puppenhaus, das die Riedlinger Feuerwehr in den Riedlinger St. Maria Kindergarten mitgebracht hat, um den Kindern spielerisch zu erklären, was im Brandfall zu tun ist.

Foto: Simon Schwörer (Schwäbische Zeitung)

Das sogenannte "Rauchhaus", mit kleinen Figürchen und Möbeln ausgestattet, zeigt einen verglasten Querschnitt von vier Räumen, in die Ralph Grünacher und Annabell Traub von der Riedlinger Feuerwehr Rauch fließen lassen. Im Haus sind zwei Rauchmelder angebracht, die alsbald zu piepsen beginnen. "So einen haben wir daheim im Kinderzimmer", ruft ein Junge, als er die Rauchmelder entdeckt.
Spielerisch und kindgerecht verdeutlicht Grünacher den Kindern anhand des Rauchhauses, was im Brandfall zu tun ist. Zwischen seinen Ausführungen fragt der Pressesprecher der Riedlinger Feuerwehr die Kinder immer wieder nach der Notrufnummer für die Feuerwehr. "112" schallt es ihm jedes Mal entgegen. Die Kinder sind mit Spaß bei der Sache, was auch an der lockeren Art Grünachers liegt. "Die Feuerwehr ist für die Kinder faszinierend", weiß Kindergartenleiterin Sandra Lowas.
"Auch Kleinkinder müssen wissen, was sie bei einem Brand tun müssen und wie sie sich verhalten müssen", unterstreicht Grünacher die Wichtigkeit der Veranstaltung. Schon zum sechsten Mal hat eine Abteilung der Feuerwehr den Kindergarten besucht. "Wir üben mit den Kindern die Notrufnummer der Feuerwehr und was im Brandfall zu tun ist", erklärt Grünacher. "Außerdem versuchen wir den Kindern die Angst vor einem Feuerwehrmann, der etwa eine Atemschutzmaske trägt zu nehmen." "Dies ist unser erstes Projekt an einem Kindergarten. Wir haben vor, dass in unregelmäßigen Abständen wieder zu machen", sagt er. Am Ende der Veranstaltung erwartet die Kinder eine zuvor versprochene Besichtigung eines Feuerwehrfahrzeugs. Grünacher und Traub zeigen den Kleinen die Ausrüstung des Fahrzeugs und erklären die Funktionen der Gerätschaften. Außerdem dürfen sich die Kinder im Fahrzeug umsehen.
"Hoffentlich kommt ihr bald wieder", meint ein Junge am Ende der Veranstaltung. Und so ist es kaum verwunderlich, dass die Kinder anschließend als Abschiedsgruß das "Feuerwehrlied" vorsingen.
Nachtrag der Feuerwehr Riedlingen:
Michael Seyfried hat dieses Projekt mit dem Kindergarten erarbeitet, in die Wege geleitet und auch mit begleitet. Berufsbedingt ist er in der Zwischenzeit nach Biberach verzogen. Die Feuerwehr Riedlingen dankt ihm für seine Arbeit sowie für sein Engagement.
Bericht: Simon Schwörer (Schwäbische Zeitung)