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Rudolf Kleinknecht nach über 47 Jahren Einsatzdienst in den Feuerwehr-Ruhestand verabschiedet

23.01.2021

Eine gelungene Geburtstagsüberraschung, aber vor allem ein emotionaler Abschied war es für Rudolf Kleinknecht, als er am vergangenen Samstag unter einem Vorwand ins Riedlinger Feuerwehrhaus gelockt wurde, um dort zum letzten Mal seine Einsatzjacke anzuziehen. Mit seinem 65. Geburtstag hat er die Höchstaltersgrenze für den Einsatzdienst erreicht und obwohl er eigentlich noch gerne weitermachen würde, muss er nun in den Feuerwehr-Ruhestand – so will es leider das Feuerwehrgesetz Baden-Württemberg.

Von links: Abteilungskommandant Jochen Weber, Rudolf Kleinknecht, Stellv. Abteilungskommandant Thomas Steinhardt

Eigentlich kam das Geburtstagskind in der Annahme ins Feuerwehrhaus, dass die Riedlinger Feuerwehr zu einem Einsatz alarmiert worden sei. Rudolf Kleinknecht zeigte sich überrascht, als ihm stattdessen einige Ausschussmitglieder, Abteilungskommandant und Stadtbrandmeister ein Geburtstagsständchen sangen – selbstverständlich mit Mund-Nase-Schutz. Seine Ehefrau Gabriele war hier natürlich eingeweiht und kam ebenfalls dazu. Die Kameraden wollten ihren Rudi angemessen, wenn auch im kleinen Kreis, aus dem aktiven Dienst verabschieden.
 
Abteilungskommandant Jochen Weber ließ die über 47 Jahre von Rudolf Kleinknecht im Dienst der Riedlinger Feuerwehr Revue passieren. Nach seinem Eintritt im Oktober 1973 hatte er viele Lehrgänge absolviert, wie z.B. 1978 den zum Atemschutzgeräteträger. 2007 wurde er zum Hauptfeuerwehrmann befördert und erhielt 2014 das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold für 40 Jahre Feuerwehrdienst. Zu unzähligen Einsätzen rückte Rudi Kleinknecht aus, sein letzter war erst am Vortag und auch vor vielen Jahren als eine seiner Töchter einen schweren Autounfall hatte, war er mit dabei. Dass er als Opa mit seinen beiden Enkelinnen und Schwiegersöhnen schon öfter gemeinsam im Einsatz war, ist ebenfalls besonders.
 
Weitere Funktionen übte er in seiner langen Dienstzeit aus, so war er zwei Jahre Schriftführer, 29 Jahre lang Ausschussmitglied und über 30 Jahre für die Organisation des Feuerwehrstandes beim Riedlinger Flohmarkt verantwortlich. Besonders zu erwähnen ist natürlich auch, dass Rudi Kleinknecht bis zuletzt einsatzfähiger Atemschutzgeräteträger war und somit der älteste Atemschutzgeräteträger im Landkreis Biberach ist. Bekannt sei Rudi auch für seinen Ehrgeiz und Sinn für die Kameradschaftspflege. Jochen Weber bedankte sich für die geleistete Arbeit und betonte wie schwer es auch den Kameraden falle, ihn heute aus dem Einsatzdienst verabschieden zu müssen, aber er bleibe der Feuerwehr ja weiterhin in der Ehrenabteilung erhalten. Auch seiner Ehefrau Gabi galt sein Dank, die sehr oft auf ihren engagierten Ehemann verzichten musste und überreichte ihr deshalb einen Blumenstrauß. Für Rudi gab es neben einem Geschenkkorb auch eine Fotocollage seines letzten Brandeinsatzes Anfang des Jahres, sowie das Rückenschild seiner Einsatzjacke auf der alle Anwesenden unterschrieben hatten.
 
Mit so einem Abschied hätte er absolut nicht gerechnet, sagte Rudi Kleinknecht überwältigt, eine super Überraschung sei das gewesen. Aber natürlich täte es ihm schon Leid, dass er mit 65 Jahren nun als aktiver Feuerwehrmann aufhören muss, er würde eigentlich gerne noch weitermachen. Er sei immer gerne bei der Feuerwehr dabei gewesen, es waren schöne Jahre in denen man viel zusammen gearbeitet und erreicht habe. Für seine Kameradinnen und Kameraden wünschte sich Rudi Kleinknecht, dass alle immer wieder gesund aus den Einsätzen zurückkommen – das sei das Wichtigste.

Besonderes „Feuerwehr-Familienfoto“: Opa und Oma mit den Enkelinnen und Schwiegersöhnen. Von links: Markus und Bianca Steinhardt, Rudi und Gabi Kleinknecht, Stefanie und Stefan Höhn