Ehrenamt braucht hauptamtliche Unterstützung
23.02.2015
Die Strukturen der Feuerwehr Riedlingen ändern sich: Wenn am 14. März die Hauptversammlung stattfindet, sind dazu zum ersten Mal alle Feuerwehrmänner und -frauen aller Teilortswehren und der Stützpunktwehr zusammen eingeladen.
Denn aus den formal selbständigen Wehren wird nun eine gemeinsame Organisation mit einem gemeinsamen Stadtbrandmeister. Dazu stellt sich der Riedlinger Kommandant Stefan Kuc zur Wahl. Im Januar hat der Gemeinderat die neue Satzung beschlossen: Statt der sieben selbstständigen Wehren gibt es künftig einen gemeinsamen Verband. Die Teilortswehren werden danach offiziell als Abteilung geführt. Jede Abteilung behält weiterhin ihren eigenen Kommandanten. Doch in der Gesamtheit wird dies künftig von einem Stadtbrandmeister geführt. Der Gemeinderat Riedlingen hat im Januar diese Satzung verabschiedet. Damit wird die Struktur nun dem angepasst, was die Gesetzeslage vorsieht. In anderen Gebieten des Landes war dies schon längst erfolgt, dass die Feuerwehren einer Kommune zusammengefasst wurden, im Landkreis Biberach war man dabei eher Nachzügler. „Die Zusammenarbeit ist so gut, dass die Zeit reif ist, die neue Satzung umzusetzen“, sagt dazu Stefan Kuc. Die Feuerwehren in der Stadt seien enger zusammengewachsen, sagt er. Das sei ein Prozess über Jahre gewesen. Aber man arbeite, auch dank der besseren Ausrüstung in den Teilorten, nun enger zusammen. So wurden im vergangenen Jahr auch Atemschutzträger aus den Teilorten zu Bränden in Riedlingen dazu alarmiert, was nun dank deren Ausrüstung möglich ist. Künftig gibt es dann auch gemeinsam Strukturen. So wird ein gemeinsamer Feuerwehrausschuss gebildet, dem 18 Mitglieder angehören. Die sieben Abteilungskommandanten, dazu jeweils ein Vertreter der sechs Teilortswehren und zwei der Riedlinger Stützpunktwehr. Dazu der Stadtbrandmeister, sein Stellvertreter und ein Vertreter der drei Jugendwehren in der Stadt. Hier werden die Grundlagen der Feuerwehrarbeit in der Stadt besprochen. Hier können auch interne Personaldebatten geführt werden. Wenn er denn gewählt wird, wird Kuc künftig als Stadtbrandmeister die Gesamtverantwortung haben. „Mit der Aufgabe und der Verantwortung habe ich kein Problem, sonst würde ich mich nicht zur Wahl stellen“, so Kuc. Kuc, sofern gewählt, wird für die Aufgabe auch zu 50 Prozent von der Stadt freigestellt. Angesichts der höheren Auflagen und höheren Ansprüche sei dies auch notwendig: „Es ist richtig und gut, dass der Gemeinderat so entschieden hat. Man kann nicht alles auf das Ehrenamt abwälzen. Das Ehrenamt braucht hauptamtliche Unterstützung“, so Kuc. Der Stadtbrandmeister ist für die Organisation von Übungen, Proben, Veranstaltungen zuständig. Er nimmt vielfältige Termine tagsüber wahr, Er ist bei notwendigen Begehungen von Unternehmen und auch als Beobachter bei Brandverhütungsschauen teil. Und darüber hinaus ist er der neue Stadtbrandmeister auch für die Aufstellung des Feuerwehrbedarfsplans zuständig. Das hat der Gemeinderat beschlossen. Dieser Plan ist Grundlage für die Diskussion um die künftige Ausstattung der Wehr und damit auch Haushaltsrelevant. Ein Teil der Ausstattung und Fahrzeuge wird direkt durch die Stadt finanziert, ein Teil läuft über den Kreisfeuerlöschverband. Demnächst erhält die Riedlinger Wehr ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug, auf dem Geräte für technische Hilfeleistungen ebenso zu finden sind wie Gerätschaften zur Brandbekämpfung. Auch ein weiteres gebrauchtes Fahrzeug wird die Stützpunktwehr erhalten und dafür zwei ältere Fahrzeuge abgeben. Zusätzlich zur halben Kommandantenstelle wird voraussichtlich ab April der neue Feuerwehrgerätewart seine Arbeit aufnehmen. Ernst Früh, ein Feuerwehrmann aus Riedlingen, ist von der Stadt für diese Aufgabe ausgewählt worden. Er ist für die ordnungsgemäße Wartung und Prüfung der Fahrzeuge und Geräte aller Wehren der Stadt zuständig. Dafür muss er auch noch den Lehrgang des Gerätewarts ableisten. Zudem wird er auch Hausmeisterdienste übernehmen.Bericht: Schwäbische Zeitung