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Feuerwehr hilft bei Altheimer Storchennest

14.03.2016

Großputz bei Storchs hat Gerold Auchter in Altheim gehalten. Mit Hilfe der Riedlinger Feuerwehr besserte er das Storchennest auf der ehemaligen Schule am Kirchplatz aus. Ein ramponiertes, fast unbrauchbares Nest habe er vorgefunden, so Auchter, und mit Reisig und Schilfe Abhilfe geschaffen. Hoffentlich mit Erfolg.

Gruß vom Storchennest auf den Kirchturm...Feuerwehrmann Stefan Birk und Locher (Foto: Thomas Warnack)

Seit etwa zwei Wochen ist der zweite Storch nach Altheim zurückgekehrt, berichtet Gerold Auchter. Sein Partner war den fast ganzen Winter über irgendwo in der Nähe. Vom anderen Storch, berichtet der „Storchenvater“ Rainer Deschle aus Marbach bei einem Telefongespräch mit Auchter, wisse er über dessen Ringnummer: Er hat die kalten Wochen an einer Futterstelle am Bodensee verbracht. Nachdem nun das Paar in Altheim wieder vereint ist, wollte Auchter wissen, wie es im Nest aussieht.

Mit dem Fernglas kann er vom Kirchturmfenster aus direkt ins Nest schauen. Eine unwirtliche Wohnung erblickte er: Der ursprünglich etwa 20 Zentimeter hohe Rand aus Weidengeflecht war nahezu eben verfüllt mit Dreck. Vom damals aufgebrachten Reisig war nichts mehr vorhanden; die Abflusslöcher waren verstopft. „Das kann man nicht so lassen“, war seine Überlegung. Wahrscheinlich sind die Jungstörche im vergangenen Jahr – frisch geschlüpft – in dieser Dreckpampe ertrunken und erfroren. Am 6. Mai habe es, erinnert sich Auchter, in einer einzigen Nacht 30 Liter geregnet; dazu war es windig und eisig kalt. Eisheilige eben. Eine gefährliche Zeit für junge Störche. Und die Kleinen müssen erst wenige Tage alt gewesen sein. Die Eierschalen hätten nur kurze Zeit in den Schneefanggittern des Daches gelegen.

Um eine Wiederholung des Dramas zu verhindern, telefonierte Auchter mit Deschle. Der habe anfangs vom Renovieren abgeraten, dann aber bei näherer Beschreibung der Umstände doch zugestimmt. Und riet: Reisig vom Obstbaumschnitt plus trockenes Winterschilf im Nest verteilen. Schilf faule weniger schnell als Stroh und wäre daher geeigneter. So sammelte Auchter die Schnitte der Obstbäume und holte im Wasenried westlich von Altheim einen Arm voll Schilf.

Aber wie bringt er das Material ins Nest? Die Riedlinger Feuerwehr mit ihrer Drehleiter schaffte Abhilfe. Mit drei Mann rückte sie an; die Feuerwehr Altheim assistierte zur Sicherheit. Da tagsüber die Störche meist nicht im Nest stehen, war am späten Nachmittag der richtige Zeitpunkt. Auchter wurde mit seinem Material im Korb nach oben gebracht und konnte dort renovieren. Die langen und festen Zweige befestigte er am Weidenrand, den Rest verteilte er kreuz und quer. Das darauf geschüttete Schilf drückte er fest und stopfte es, so gut es ging, zwischen die Zweige zu einer Art Geflecht. Es sollte beim nächsten Windstoß ja nicht wieder weggeweht werden.

Eine spannende Aktion für alle. Und nun hoffen die Beteiligten zusammen mit der Altheimer Bevölkerung, dass das Storchenpaar die geputzte Wohnung annehmen und zu einer bequemen und angenehmen Kinderstube machen wird.
Bericht: Schwäbische Zeitung