Historisches
Aus der Geschichte der Feuerwehr Riedlingen
In Riedlingen bestand seit dem Jahre 1544 eine Satzung über das Verhalten des Bürgers bei "Brunsten". Im September 1810 wird erstmals unter Zugrundelegung einer Königlich Württembergischen Feuerordnung vom 20. Mai 1808 vom Oberamt Riedlingen unter Berücksichtigung der örtlichen Verhältnisse eine neue Feuerordnung aufgestellt, die bereits 1826 eine Erneuerung erfuhr. Bis zum Jahre 1810 hat deshalb für Riedlingen, obwohl die Stadt bereits 1806 nach dem Pressburger Friedensvertrag 1805 an die Krone Württemberg gefallen war, noch die alte Löschordnung aus österreichischer Zeit gegolten.Die Löschordnungen von 1810 und 1826 sind es wert, näher bestaunt zu werden, weil wir uns aus ihrem Inhalt so recht ein Bild über die Einrichtungen, Stärke und Aufgaben der alten Wehren machen zu können. Zu Anfang heißt es darin: Die Feuer- und Sturmzeichen sind folgende: Wenn es in der Stadt brennt, dann läuten alle Glocken Sturm, mit Trommeln und Feuerlärm wird alarmiert, wenn es auswärts brennt wird der Feuerlärm nur durch Trommelschlag verbreitet. Wenn es bei Tage brennt, haben alle, die sich auf dem Felde befinden, sogleich nach Haus zu eilen. Wer bei Nacht sich nicht zur Brunstbekämpfung begibt wird bestraft.
An Löschinstrumenten -Einrichtungen - waren vor 170 Jahren hier vorhanden: Eine große Wagenspritze mit ledernen Schläuchen, eine solche ohne Schläuche, eine Ein-Mann-Handspritze, 23 große Feuerhaken, ein Feuerwagen, 134 lederne Feuerkübel mit Stadtwappen, 3 Feuerleitern und 2 Feueräxte. Wasserkufen (große Zuber) waren als Wasserbehälter in allen öffentlichen Gebäuden, auch auf den Kirchenböden stets aufgefüllt zu halten. Auch die Brunnen mussten stets mit besonderem Wasservorrat versehen sein. Nebenher waren in Bauernhöfen, in Handwerksbetrieben, in öffentlichen und oft auch in privaten Gebäuden eigene Handspritzen vorhanden. Die Bauern und auch die Mühlen, hatten bei jedem Brand ihre Pferde bereitzuhalten für Spritzen oder den Dienst eines Feuerreiters. Die Feuerreiter waren im besonderen für Brandfälle außerhalb der Stadt, so in Neufra, Heudorf, Göffingen, Unlingen, Daugendorf, Grüningen und Altheim zur Alarmierung eingesetzt.
Der große Marktplatzbrand 1804
Die größte Brandkatastrophe Riedlingens, dürfte wohl der Marktplatzbrand am 04. Februar 1804 sein, bei dem 11 Gebäude total eingeäschert und 3 Gebäude beschädigt wurden, darunter waren 7 hölzerne Gebäude und 1 Bräuhaus. Die Ursachen des Brandes wurden nie geklärt.
Um 18.00 Uhr läutete die Feuerglocke, als in einem Gebäude ein Brand ausbrach. Doch nach ca. 3 Stunden waren 11 Gebäude in Schutt und Asche verwandelt. Sämtliches Hab und Gut wurde vernichtet.
Der Schultheiß mit seinen Gemeinderäten hatte eine schwere Aufgabe zu erfüllen, die Obdachlosen unterzubringen. Von der Stadt wurden auch Entschädigungen für die Häuser an die Brandgeschädigten ausbezahlt. Einem Weitblick muss man dem damaligen Magistrat der Stadt bescheinigen, dass sie die abgebrannten abgebrannten Gebäude (vom Marktplatzbrunnen Richtung Rathaus) nicht mehr neu erstellen ließ, so dass heute ein schöner Marktplatz besteht.
Die Fahnen der Feuerwehr Riedlingen
Es steht fest, dass die Riedlinger Wehr schon immer eine eigene Fahne besaß. Die älteste Fahne stammte aus dem 17. Jahrhundert, sie wurde 1927 im Rathaus entdeckt und blieb auch hier verwahrt. Diese Fahne hatte eine rote Farbe und war mit einem herrlichen österreichischen Doppeladler bestickt und gekennzeichnet. Leider ist diese Fahne während des letzten Krieges einer Spinnstoffsammlung zum Opfer gefallen. Die Stange dazu mit Messingnägeln ist noch vorhanden. Und die letzte Fahne ist dem Jahre 1945 zum Opfer gefallen. Sie trug die Farbe weiß-rot mit einem Feuerwehrhelm. Das Bild zeigt unsere jetzige Fahne, die 1966 feierlich eingeweiht wurde. Die Fahne ist sehr schön in der Verarbeitung, sie zeigt auf einer Seite die Riedlinger Donaupartie, auf der anderen Seite symbolisch Flammen und stilistisch den Schutzheiligen der Feuerwehr St. Florian.