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Kurzübersicht

Einsatz-Nr.:
22/2014
Alarmzeit:
15:35 Uhr
Einsatzende:
16:50 Uhr
Schleife:
ohne Alarm

Eingesetzte Kräfte:

FF Riedlingen
  • MTW
  • Motorboot

Tierrettung auf Gewässer in Riedlingen

05.04.2014

Ein Schwanendrama spielt sich derzeit bei Riedlingen ab: Eine Angelschnur hat sich bei einem Schwan so am Unterkiefer verheddert, dass dieser den Schnabel nicht mehr richtig öffnen kann. Die Versuche der Feuerwehr am Montag, den Schwan auf einem Altarm der Donau zwischen Riedlingen und Daugendorf zu fangen, verliefen erfolglos. Auch Angler in dem Gebiet hatten schon versucht, dem Schwan zu helfen. Ebenfalls ohne Erfolg.
Der Anblick des Schwans ist für viele Fußgänger zum Herzerweichen. Die Schnur ist um den Schnabel gewickelt und ein Angelhaken hat sich im Federkleid verhakt, so dass der Schwan auch seinen Schwanenhals nicht komplett durchstrecken kann. Seinen Schnabel kann er soweit öffnen, so dass er Wasser und aufnehmen und fressen könne, berichtet der Vorsitzende des Fischereivereins Riedlingen, Günther Steiner, der das Tier schon länger beobachtet.
Wie lange der Schwan mit dieser Beeinträchtigung schon lebt, ist nicht bekannt. Bereits Anfang April hat die Feuerwehr versucht, das Tier zu fangen. Auch damals ist es den Rettern entflohen. Am Montag dann die erneute Meldung: Der Schwan ist in dem Altarm gesichtet worden. Mit einem Motorboot und Keschern und Netzen haben sich die Feuerwehrmänner zusammen mit Tierarzt Dr. Lutz Berger auf den Weg gemacht. Rund eine Stunde habe man versucht, das Tier zu fangen, erzählt Feuerwehrkommandant Stefan Kuc. Erfolglos. „Der Schwan war einfach nicht zu fassen“, so Berger.
Eigentlich hatten die Retter erwartet, dass das Tier so geschwächt ist, dass sie es dieses Mal zu fassen kriegen und von dem Angelhaken befreien können. Doch noch ist das Tier stark genug.
Das Tier zu betäuben war bei der Aktion nicht möglich. Man sei nicht nahe genug heran gekommen, um das Blasrohr einzusetzen. Allerdings bestehe auch die Gefahr, dass es zu fliegen beginne und die Betäubung dann in der Luft wirkt und das Tier vom Himmel fällt.
Eine Betäubung soll dennoch nochmals versucht werden, berichtet Steiner. Denn neben der unteren Naturschutzbehörde wurde auch die Vogelwarte Radolfzell eingeschaltet. Ein Termin sei vereinbart worden, an dem das Tier betäubt werden soll, so Steiner. Doch sollte dies nicht gelingen, müsse das Tier wohl notgetötet werden, meint Berger. So sollte man es nicht lassen.
Doch Günther Steiner ist optimistisch, dass es dies gar nicht braucht, denn der Schwan arbeitet sich ständig an der Schnur ab. „Ich bin guten Mutes, dass es sich selbst löst“, meint Steiner.
Bericht: Schwäbische Zeitung

Foto: Thomas Warnack
Foto: Thomas Warnack